Immer mehr Tierschutzhunde kommen aus den verschiedensten Regionen der Welt zu uns nach Deutschland. Offiziell müssen all diese Hunde auf Mittelmeerkrankheiten getestet werden, bevor sie vermittelt werden können. Wir schauen, was diese Mittelmeerkrankheiten sind, wie oft sie auftreten und wie man mit ihnen leben kann.

Mittelmeerkrankheiten Hund

Zu den Mittelmeerkrankheiten beim Hund zählen:

  • Leishmaniose

  • Babesiose

  • Ehrlichiose

  • Hepatozoonose

  • Herzwurmerkrankung

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Ehrlichiose

Bei der Ehrlichiose handelt es sich um eine Infektion, ausgelöst von dem Bakterium Ehrlichia canis. Dieses befällt die weißen Blutkörperchen des Hundes. Das Bakterium kommt vor allem in den Tropen und Subtropen – und damit auch im Mittelmeerraum – vor. Es wird vor allem durch Zecken übertragen. Auch Menschen können in seltenen Fällen von Ehrlichiose befallen werden. Allerdings wird das Bakterium auf Menschen mit großer Sicherheit nur über Zecken, nicht durch Mensch-Hund-Kontakt übertragen.

Symptome

Das Bakterium E. canis, welches die Ehrlichiose auslöst, befällt die weißen Blutkörperchen. Diese spielen eine wichtige Rolle in der Abwehrreaktion. Durch die Infektion der weißen Blutkörperchen können diese ihrer Rolle nicht mehr nachkommen. So kommt es zu verschiedenen Symptomen:

  • Akut: ständig wiederkehrendes Fieber, Nasenbluten, Erbrechen, Abgeschlagenheit, Atemnot, Schwellung der Lymphknoten

  • chronisch: Blutungen und Ödemen, Abgeschlagenheit, Abmagerung, Blutarmut (Anämie)

Die Symptome sind mannigfaltig und eine eindeutige Diagnse nur anhand der Symptome ist unmöglich. Viele andere Krankheiten rufen die gleichenoder hnliche Symptome hervor. Definitiv bestimmt werden kann Ehrlichiose nur mit Tests im Labor. Die beste Methode ist es dabei, den Erreger direkt nachzuweisen.

Behandlung von Ehrlichiose

Ehrlichiose kann dankenswerterweise sehr gut durch Antibiotika – also Stoffe, die die Erreger bekämpfen – behandelt werden.

Hepatozoonose

Bei der Hepatozoonose handelt es sich um einen Befall mit Parasiten. Die einzelligen Parasiten der Gattung Hepatozoon befallen das Innere des Körpers. Sie befallen unterschiedliche Zellen, z.B. weiße Blutkörperchen oder Schleimhäute. Die Erreger werden durch das Fressen oder Zerkauen von Zecken aufgenommen.

Symptome

Die Symptome der Hepatozoonose sind vielfältig und unterschiedlich, abhängig von den befallenen Zellen. Generelle Symptome sind:

  • Fieberschübe

  • Gewichtsabnahme

  • Blutarmut (Anämie) und dadurch blasse Schleimhäute

  • Empfindlichkeit vor Allem in der Lendengegend

  • blutiger Durchfall

Zum Nachweis des Befalls kommen ein Blutbild oder ein Nachweis der Parasiten in Betracht.

Behandlung von Hepatozoonose

Hunde, dia an Hepatozoonose erkrankt sind, können leider nicht vollständig geheilt werden. Durch die Gabe von verschiedenen Präparaten können die Symptome gelindert werden. Auch die Häufigkeit von Krankheitsschüben kann verringert werden.

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Herzwurmerkrankung

Die Herzwurmerkrankung ist ein Befall des hundes mit Parasiten. Die Parasiten sind in diesem Fall sogenannte Filarien, die man sich als dünne Würmer vorstellen kann. Diese Filarien werden von Stechmücken übertragen und zirkulieren im Hund durch das Blut mit durch den Körper. Am häufigsten siedeln sie sich jedoch im Herzen an. Dort können sie sich auch fortpflanzen.

Symptome

Die Symptome treten erst auf, sobald die Filarien erwachsen sind, also etwa 6 Monate nach dem Befall. Dann kann man die folgenden Sachen erkennen:

  • reduzierte Leistungsfähigkeit

  • Rechtsherzinsuffizienz mit Atemnot und Husten

  • eventuell Nieren- und Leberversagen

Der Befall mit Filarien kann glücklicherweise relativ gut durch die mikroskopische Untersuchung des Blutes nachgewiesen werden. Als Alternative gibt es auch einen Immuntest, der genauere Informationen geben kann.

Behandlung von Herzwurmbefall

Die Behandlung der Herzwürmer ist kompliziert. Zwar ist es möglich, die Filarien mit bestimmten Mitteln zu töten, doch die dadurch entstehenden Signale im Körper können zu Komplikationen führen. Deshalb werden diese Mittel häufig mit Medikamenten kombiniert, die eine Überreaktion des Körpers auf das “Massensterben” in ihm verhindern. Auch operativ können die Herzwürmer entfernt werden, jedoch nur in speziellen Kliniken. Aufgrund der schweren Behandlungsmöglichkeiten ist eine Vorbeugung hier besonders wichtig!

Teil 1 des Überblicks über Mittelmeerkrankheiten bei Hunden findet ihr hier. Dort werden euch Leishmaniose und babesiose vorgestellt. Bei Fragen und Anregungen freuen wir uns, euch zu helfen!