Wirtschaftsfaktor Hund – Was bedeutet der Hund für unsere Wirtschaft ?

Leider gerät der Hund immer wieder in die Schlagzeilen bei Hundekot-Themen und Beißvorfällen. Es sind keine Themen, die den Hund betreffen, sondern immer seinen Halter. Aber dies soll nicht Thema dieses Artikels sein,  sondern die große Bedeutung des Hundes als Wirtschaftsfaktor,  Arbeitsplatz- Schaffer und Erhalter. Mit der Versorgung meines Altdeutschen Hütehundes  „Shadow“ leiste ich  einen wichtigen Beitrag   zum Bruttosozialprodukt und trage dazu bei, mehr als 100.000 Arbeitsplätze zu sichern.

Früher hatte der Hund einen schlechten Ruf. Das Hund-Tragen war eine Strafe für adelige Gauner. Von einem nichtswürdigen Menschen behauptete man, dass „ein Hund von ihm kein Stück Brot“ nähme. Viele Artikel über Hunde werden mit der Überschrift: „Auf den Hund gekommen“ versehen, obwohl diese Volksweisheit eine ganz andere Bedeutung hat.

Früher wurden Haushaltsschätze in einer großen, verschließbaren Truhe aufbewahrt. In den Boden schnitzte man einen knurrenden Hundekopf als Wächter. Hatte man durch schlechte Haushaltsführung oder viel Pech den Boden der Schatztruhe erreicht, war man „auf den Hund“  gekommen.

Früher lief der Hund mit, bewachte Haus und Hof, lag oft an der Kette – niemand machte sich um ihn viele Gedanken.Dieses Bild hat sich gründlich gewandelt. Wir alle kennen den Sozialfaktor Hund: Sie retten, bewachen, suchen z. B.  beim Zoll, arbeiten als Blinden-, Service-,  Schul- und Therapie- Hunde

Wirtschaftsfaktor Hund

 

Wirtschaftsfaktor-Hund

Wirtschaftsfaktor-Hund

Shadow ist zusammen mit seinen Kameraden auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Mit ihnen werden rund 9 Milliarden im Jahr  umgesetzt,  Arbeitsplätze geschaffen und erhalten.

Ich habe einmal aufgelistet, wer alles am Hund verdient:

Institutionen und Behörden

Hundesteuer

Es gibt in Deutschland rund 6  Millionen gemeldete Hunde, Die tatsächliche Zahl dürfte höher liegen. Bundeweit kamen im Jahr 2013 299 Mio Euro zusammen. Die Hundesteuer taucht im Jahr 1500 zum ersten Mal für Jagdhunde auf. Im 19. JH wurde sie zur Luxussteuer – Hundehaltung  war Luxus.  Friedrich Wilhelm der III erließ ein Edikt, dass Pferde, Hunde, Diener, Stubenvögel und Klaviere zum Luxus gehören.  Heute hat diese Steuer eigentlich keine Berechtigung mehr. Der Staat verdient, da die Einnahmen höher sind als die Ausgaben.

Versicherungen/Rechtsanwälte

Laut Auskunft der Versicherer ist nur jeder dritte bis fünfte Hund  versichert. Interessant ist  hier die Hundehaftpflicht für Privatleute und die Betriebshaftpflicht, wenn man mit dem Hund Geld verdient.

Rechtsanwälte  müssen die Interessen der Kontrahenten vertreten, wenn der Hund gebissen hat. 40.000 Menschen werden pro Jahr zum Teil von ihrem eigenen/ einem  Hund gebissen, 60 % davon sind Kinder. Diese Zahl ist erschreckend und zeigt, wie gering das Wissen der Eltern und Erwachsenen ist, beide voreinander zu beschützen und das Kind aufzuklären.

Krankenkassen

Hundebesitzer ernähren sich gesünder, Biomärkte sind hier gefragt. Mehr als ein Dutzend  Gesundheitseffekte bei Hundehaltern reichen von besseren Blutwerten und weniger Erkältungen über eine höhere Lebenserwartung.  Einsparungen im  Gesundheitssystem von  etwa 2  Milliarden € jährlich.

Steuerberater/ Wirtschaftsprüfer

Haushaltsnahe Dienstleistungen (sind absetzbar) Hundepension nicht….

Veterinärämter

bei der Durchsetzung des Bundesgesetzes zum § 11/8/f Tierschutzgesetz. Alle „Hundetrainer“ müssen eine Genehmigung zur Ausübung ihrer Tätigkeit haben. Die Prüfung umfasst einen theoretischen und einen praktischen Teil mit Fachgespräch. Hier werden Gebühren fällig. Hundeschulen bieten Kurse und Coachings an

Helfer am und um den Hund

Tierärzte und Tierkliniken

Verdienen am Hundefutter, das sie vertreiben, an  Impfungen und Gesundheitsvorsorge. Sie verdienen an den überzüchteten Rassen und Qualzuchten und  ihren Problemen, sie sind wie menschliche Praxen ausgerüstet, um genetische Schäden und Verletzungen zu behandeln.

Alternative Tiermediziner und Hunde-Reha-Zentren

Homöopathie und Hundemassage wird schon längst mit Erfolg beim Hund angewendet. In Reha-Zentren gibt es Laufbänder und Unterwasser-Bewegung.

Ärzte/Kinderärzte

Verletzungen durch Hundebisse  sind gravierend. Sie quetschen Sehnen und Blutgefäße, der Reißzahn kann Infektionen und Blutvergiftungen auslösen. Wenn ein Kind, das von der Mutter mit dem Hund allein gelassen wird, ihn Hund, können entstellende Bisse im Gesicht entstehen. In speziellen chirurgischen Kliniken sind operative Eingriffe an der Tagesordnung.

Hundeschulen

gibt es nicht, Hunde müssen immer mit ihrem Menschen kommen, der geschult wird.  Die Einzelstunde kostet ca  50.—Euro. Kluge Besitzer sehen sich viele Trainer an und gehen nicht “einfach um die Ecke“. Es gibt jetzt endlich eine anerkannte Prüfung bei den Veterinärämtern, bei der der Trainer und die Trainerin ihr Wissen theoretisch und praktisch unter Beweise stellen müssen.

Hundepsychologen

Dieser Begriff ist nicht geschützt. Kein Hund braucht einen Psychologen, – hier ist immer der Mensch gefragt -alle Probleme liegen immer und ausschließlich beim Menschen. Nur der Mensch muss lernen.

Wirtschaftsbetriebe und Dienstleister, die ständig expandieren

Kurse für Hundeerzieher und Verhaltensberater mit Zertifizierung

Sie sind von  Null Euro über Nacht  bis über 10.000.—Euro und mehr zu haben. Die Gültigkeit einer Prüfung ist oft umstritten und gilt nicht in allen Bundesländern.

Futtermittelhersteller

Von Frolic bis Sensitive, für fette, allergische und kranke Hunde, Junioren und Senioren – wir schauen gleich einmal auf ein paar Marktzahlen. Fakt ist, das wesentlich mehr für Hundefutter als für Babynahrung ausgegeben wird. Die Auswahl an Hundefutter wird jährlich größer und laut Hersteller auch immer spezieller.

Tiermärkte

Fressnapf hat 2014 einen Umsatz von 1.053  Mio Euro erzielt, die deutschen Märkte melden 858 Mio Euro . Im Jahr 2010 wurden 834 Mio Euro für Hundefutter und 556 Mio Euro für Babynahrung ausgerechnet. Der Gesamtumsatz entspricht 0,2 der BIP, die deutsche Land- und Forstwirtschaft kommt nicht einmal auf 1 % des BIP – diese Umsätze werden jährlich kräftig steigen, weil der Hund ein käuflicher Partner ist – eine Folge der wachsenden Vereinsamung in unserer  Gesellschaft.

Reisebüros für

hundefreundliche Hotels und Ferienwohnungen. Inzwischen hat man in diesem Gewerbe erkannt, dass Leute, die mit Hund reisen, Geld haben. Früher wurde man in „Hundezimmer“ abgeschoben oder gar nicht erst aufgenommen. Auch Schlittenhundefahrten und andere Freizeitangebote, wie Wandern mit Hund, werden immer beliebter

Vermieter von hundefreundlichen Feriendomizilen

Hundehalter reisen um 30 Prozent weniger ins Ausland, das Geld bleibt hier – Diese Zahl ist aus einer Erhebung von 2006, Uni Göttingen

Hundehotels und Pensionen/ Hundetagesstätten und Gassigeher

Die Gassigeher haben Hochkonjunktur. Die meisten Hundebesitzer wollen ihre Freiheit nicht verlieren, aber trotzdem einen Hund haben. Sie geben ihre Hunde in einer Huta – Hunde-Tagesstätte –  ab oder lassen sie ausführen, Kosten ca 20.- Euro pro Tag

Im Canis Resort in München bezieht Fiffi eine 25-qm-Lounge mit Pool und Privatgarten, hat einen Hundefriseur und einen Pysiotherapeuten für 80.- Euro pro Nacht – Fiffi ist ein Malteser….
Im Pfötchenhotel in Berlin kostet die Ruhe vor dem Hund 63.- Euro pro Nacht.

Bundesbahn und öffentliche Verkehrsmittel

Vielerorts werden Hunde kostenlos befördert oder kosten eine Kinderfahrkarte.

Sonstige Leistungen

Autozubehör-Hersteller und Sportbekleidung

Der Hund muss sicher mitfahren, es gibt Hundegitter in jeder Preislage, Transportkörbe und Gitterboxen.

Sportkleidung

Für den Regen-Spaziergang – passend zum Hundefell – der Markt ist riesig

Hundefriseure, Hundebekleidung  und Wellness für Hunde

In allen Hochglanz-Hundezeitungen findet man Werbung für Hundefriseure und deren Abarten der Hunde-Fellfärber und Krallenlackierer. Fellpflege ist eine wichtige und richtige Geldanlage. Färben, lackieren und zu viel Wellness können in die Würde des Hundes eingreifen.

Verlage Hundebücher und Buchautoren

Es gibt hunderte und aberhunderte von Büchern, an denen die Autoren nicht so toll verdienen – wenn Sie mich unterstützen möchten, kaufen Sie Ihrem Hund meine Bücher – er wird Sie lieben!

Magazine und Hundezeitschriften

Von Umweltpapier bis Hochglanz von Schickimicki  über Dogdance bis zur neuen Pullover-Mode für Möpse findet jeder, was er sucht oder auch nicht.

Züchter versus Hundehändler

Dieser Markt ist unüberschaubar geworden und ein Millionengeschäft. Der ehrbare und verantwortungsvolle Züchter, der gesunde und stabile Welpen heranzieht, kommt durch den Hundemarkt immer weiter ins Hintertreffen.
Für einen Welpen zahlt man im Schnitt 800.- bis 1500.—Euro und mehr, man kann einen Hund gegen eine Spende von 400.—Euro aus dem Tierheim holen oder sich beim Illegalen Hundehandel bedienen. Beim Welpen- und Hundehandel ist Gesundheit Nebensache.

Fluggesellschaften

Touristen werden als Flugpaten von den Tierschutzorganisationen angeheuert – pro Flug im Frachtraum ca. 60.- Euro. Hier gibt es eine Grauzone, die man gut kontrollieren sollte. Während des Fluges ist man Eigentümer des Hundes – wenn er nicht abgeholt wird, hat man massive Zollschwierigkeiten.

Hundebestatter und Tierfriedhöfe

Früher kam der Abdecker, heute gibt es rund 120 Bestatter und 18 Krematorien. Es  gibt Abschiedsräume bei den Tier-Beerdigungsinstituten,  die Hunde werden abgeholt, eingeäschert und auf einem Feld ausgestreut. Man kann Särge, Urnen, Grabstätten kaufen, Urnen kosten von 80.- bis 1000.- Euro, eine Einäscherung ca 125.- Euro, Grabstätten für 5 Jahre ca. 650.- Euro.
Interessantes Interview auf Radio Rheinwelle mit Dr. Clieves, Anubis – Tierbestattungen

Wirtschaftsfaktor Hund – Links

Links zu den Hintergrundinformationen – ausführliche Beschreibung:

http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=4974 

Wirtschaftsfaktor Heimtiere – Ergebnisse der Heimtierstudie 2014