In diesem Berufe mit Hund Artikel stellen wir den Beruf des Hunde- und Tierfotograf mit Berufsbild, Ausbildung, Verdienst und weiteren nützlichen Infos vor.
Berufsbezeichnung
Tierfotograf, Hundefotograf, Fotograf
Allgemein & rechtliche Stellung
Eine Person, die kommerziell Aufnahmen/Fotografien von lebenden Tieren in ihrem natürlichen Lebensraum macht. Seit 2004 handelt es sich beim Fotografen um ein zulassungsfreies Handwerksgewerbe.
Was macht ein Tier- oder Hundefotograf?
Ein Tier- oder Hundefotograf fotografiert Wild- und Haustiere in der Natur oder in einem Fotostudio. Je nach Verwendungszweck kann es sich um Fotografien im Makrobereich (dem absoluten Nahbereich), Unterwasser-, Sport- und Action- oder Stimmungsbilder handeln. Fotografien können zu wissenschaftlichen Zwecken, z.B. Fachliteraturen oder wissenschaftlichen Dokumentationen, oder auch Werbezwecken angefertigt werden. Natürlich werden viele Fotografien auch für rein private Zwecke erstellt.
Je nach Anforderung fotografiert der Tierfotograf mit einem Stativ und speziellen Teleobjektiven, um die Distanz zum Objekt zu überbrücken, da eine Nahaufnahme mitunter nicht möglich ist. Besonders schwierig sind Fotografien von schnell beweglichen Tieren, z.B. springenden Hunden. Dazu benötigt man sehr lichtempfindliche Objektive und eine hohe Verschlusszeit, damit die Bilder nicht unscharf werden. Auch spezielle Fototechniken sind dazu nötig, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.
Ausbildung
Die Ausbildung zum Tier- oder Hundefotograf wird in Deutschland als eine rechtlich geregelte 3-jährige Ausbildung zum Fotograf in einem Fotostudio angeboten. Um eine der etwas 800 Lehrstellen jährlich bundesweit zu ergattern braucht man eine aussagekräftige Bewerbungsmappe mit guten Fotografien. Darüber hinaus muss man die Bereitschaft besitzen, in seiner Freizeit und am Wochenende Termine wahrzunehmen und mobil zu sein. Alternativ dazu wird die Ausbildung an einer Fotoschule, in einem Studienlehrgang zum Fotodesign oder einem Selbst- oder Fernstudium angeboten.
Neben fotografischem Können, sehr viel Geduld und Ausdauer benötigt man als Tierfotograf auch das Talent, Wildtieren unbemerkt sich zu nähern. Erfindungsreichtum, biologische Kenntnisse und manchmal auch eine gehörige Portion Glück und Mut gehören dazu, wenn man vom Beruf des Tierfotografen leben will. Als Fotograf von Haustieren, wie Hunden, Katzen und Pferden, muss man wissen, dass diese Tiere nur bedingt „in Szene“ zu setzen sind. Hier geht ohne Ausdauer und das Warten auf den richtigen Moment, in dem einfach alles stimmt vom Licht, Wetter, Jahreszeit sowie der Laune des Objektes, gar nichts. Hinzu kommt dabei noch der geschickte Umgang mit dem Besitzer.
Neben der Beherrschung seines Handwerks benötigt der Fotograf eine gute Ausrüstung, die sehr teuer ist und von laufenden Investitionen begleitet wird. Fast 70% seiner Arbeit verbringt ein Fotograf mit der Sichtung seines Fotomaterials! Dazu werden Bilder aussortiert, nachbearbeitet, archiviert und weiterverarbeitet. Gerade eine einwandfreie „Logistik“ zur Datenspeicherung ist unumgänglich, damit man jemals wieder in der Flut von Bildern Gesuchtes wiederfindet. Am Ende eines Fotoshootings bleiben meist nur einige wenige Bilder, die genutzt werden können.
Wer geht zum Tier- oder Hundefotograf?
Im Zeitalter der digitalen Fotografie und der verfügbaren digitalen Möglichkeiten im Zeitalter von Handy & Co., sinkt die Zahl der Kunden im Bereich der Hundefotografie. Viele Tier- und Hundebesitzer verfügen selbst über tausende von guten Schnappschüssen, die für den privaten Bereich ausreichend sind. Einen Tier- oder Hundefotografen beauftragt der Kunde, der professionelle Bilder von seinem Tier haben möchte, die bspw. als Poster, Kalender oder Erinnungsfoto Verwendung finden. Fotoworkshops oder -seminare erlangen guten Zuspruch und ein Fotograf verdient über die Vermittlung seines eigenen Wissens hier sein Einkommen und gewinnt neue Kunden.
Gerne wird ein Fotograf auch für eine Veranstaltung gebucht, bei der er vor Ort z.B. bei einer Veranstaltung selbst ein kleines mobiles Fotostudio aufstellt um Fotografien anzubieten, oder aber um gerade bei großen Sportveranstaltungen im Hunde- und Vereinssport eine solche Veranstaltung zu dokumentieren.
Beschränkungen
Seit 2004 handelt es sich beim Fotografen um ein zulassungsfreies Handwerksgewerbe und unterliegt keiner Beschränkung.
Mitarbeit oder Selbstständig
Viele Fotografen und Bildjournalisten arbeiten auf freiberuflicher Basis für Zeitschriften und Magazine, für Verlage oder Werbefirmen. Um im Neben- oder Hauptberuf selbstständig als Hundefotograf mit eigenem Geschäft zu arbeiten braucht man erstmal einen gewissen Bekanntheitsgrad. Ein kleines Studio in einem abgeteilten Bereich des eigenen Wohnbereich ist hier der Einstieg für die Arbeit im Fotostudio, wenn z.B. Tiere vor der Leinwand in Szene gesetzt werden sollen. Eine Festanstellung bei einem Fotografen ist für den Berufseinstieg eine gute Basis um sich später selbstständig zu machen.
Verdienst
Das Einkommen während der Ausbildung zum Tierfotograf beträgt zwischen 240,00 – 420,00 € monatlich, gestaffelt nach Ausbildungsjahr. Empfohlen wird ein Realschulabschluss und ein Alter von 18 Jahren. Die Ausbildungsvergütung in der fotografischen Ausbildung ist nicht tariflich geregelt. Somit gibt es von den Landesinnungsverbänden nur eine Empfehlung für einen Mindestbetrag, an die sich die ausbildenden Betriebe nicht halten müssen. Das Einstiegsgehalt als Fotograf liegt zwischen 1.400,00 – 2.200,00 €, variiert aber sehr stark!
Buchhinweise zur Ausbildung & Unternehmensführung
Weiterführende Links
Berufsfotografen.de -> sehr lesenswert!!
BFF-Berufsverband freie Fotografen und Filmgestalter e.V.
Centralverband deutscher Berufsfotografen/Innungsverband
Gesellschaft deutscher Tierfotografen
Gut zu wissen
Es gibt neben der Tierfotografie noch sehr viele andere Bereiche, in denen ein Fotograf tätig sein kann. Die Technik der digitalen Fotografie hat ganz neue Welten eröffnet und die Möglichkeiten sind grenzenlos.