Das Clickern ist eine beliebte Trainingsmethode für Hunde und andere Tiere. Hierbei wird ein Instrument, der sogenannte Clicker, gebraucht, um ein Geräusch zu erzeugen. Dieses Geräusch wird vom Tier mit einem positiven Erlebnis – klassischerweise dem Geben eines Leckerchens – assoziiert und wird deshalb als Belohnung wahrgenommen.

Ursprünge des Clickerns

Das Clickern bzw. das Prinzip des Clickertrainings wird schon seit mehreren Jahren im Training von Tieren genutzt. Etabliert wurde das Clickertraining im Training von Meeressäugern. Dort wird statt eines Clickers eine Pfeife gebraucht, die Abläufe sind jedoch die selben. Karen Pryor, seinerzeit aktiv im Training von Meeressäugern, ist eine der ersten, die dieses Prinzip auf das Training mit Hunden angewendet hat. 1992 wurde das Konzept des Trainings mit Clicker dann populär und geriet immer mehr in der Fokus der Öffentlichkeit. Seitdem gewinnt es immer mehr an Beliebtheit.

Vorteile am Clickern

Warum ist also das Clickern eine so beliebte Trainingsmethode für Hunde? Dafür gibt es mehrere Gründe. Häufig angeführt wird hierbei, dass die Nutzung eines Clickers als besonders wirksam gilt. Da der Klang des Clickers im Gegensatz zum Beispiel zur Stimme des Menschen immer gleich klingt und deswegen ein konsistentes und emotionsloses Geräusch ist.

Desweiteren ist die Verwendung eines Clickers schnell. Während bei der Belohnung durch ein Leckerchen die Zeit zwischen Ausführen des Signals und Bestätigung durch Geben des Leckerchens oft zu lang ist – also länger als die vorgeschriebene eine Sekunde – kann der Click direkt als Bestätigung eingesetzt werden.

Ein weiterer Vorzug ist die Belohnung aus der Entfernung. Wer primär durch Futter belohnt, hat einen beschränkten Radius, in dem er den Hund belohnen kann. Der Clicker hingegen hat eine deutlich höhere Reichweite.

Theorie des Clickerns – was passiert im Hundekopf?

Beim Training mit dem Clicker wird die Gebrauch von der Eigenschaft gemacht, die viele Hunde auszeichnet: Verfressenheit. Futter ist für die meisten Hunde ein starker Anreiz, etwas zu tun und dadurch das, was man einen primären positiven Verstärker nennt. Es ist eine Sache oder ein Reiz, der von Natur aus für den Hund als positiv angesehen wird. Um den Hund nun von der Belohnung durch Futter auf die Arbeit mit dem Clicker umzustellen, ist eine klassische Konditionierung von Nöten.

Das wohl bekannste Beispiel einer klassischen Konditionierung ist das von Pawlow. Der Überlieferung nach machte dieser Versuche mit Hunden. Jedes Mal vor dem Füttern läutete er eine Glocke. Während des Essens produzieren Hunde, wie auch Menschen, Speichel, um die Nahrung besser verdauen und verarbeiten zu können. Als Pawlow dann eines Tages nur die Glocke läuten ließ, jedoch kein Futter brachte, bildeten die Hunde nichtdestotrotz Speichel. Sie zeigten also die gleiche Reaktion auf die Glocke, die sie auch auf das Füttern zeigen würden.

Was hier passiert, ist, dass der Hund den vorher neutralen Reiz – das Läuten einer Glocke – mit dem positiven Reiz – Futter – verknüpft. Ähnliches soll auch beim Clickern erreicht werden. Durch kontinuierliche Belohnung durch Leckerchen kurze Zeit nach dem „Click“ verknüpft der Hund das Geräusch mit der Futter-Belohnung und nimmt sie als positiv wahr.

Häufige Fehler beim Clickertraining und wie man sie vermeiden kann

Der Hundehalter clickt mehrfach, ohne dem Hund ein Leckerchen zu geben

Es sollte nicht passieren, und dennoch passiert es immer wieder. Der Hundehalter clickt, obwohl der Hund nicht belohnt werden sollte. Sei es nun aus Unachtsamkeit, z.B. weil man aus Versehen an den Clicker kommt, oder weil man sich ganz sicher war, dass der Hund das von ihm Erwartete tut, dieser es sich aber doch anders überlegt. Viele Hundebesitzer reagieren hierbei mit dem gleichen Verhalten. Sie igorieren, dass sie geclickt haben und geben dem Hund kein Futter als Belohnung.

Dieses Verhalten ist jedoch leider falsch. Bei der Konditionierung des Clickers als sekundärer positiver Verstärker wird das Geräusch des Clicks für den Hund mehr oder weniger das Versprechen auf eine Belohnung in Form eines Leckerchens. Nur dadurch nimmt der Hund das Geräusch als etwas positives wahr.

Hört der Hund also nun dieses Geräusch und bekommt nicht die erwartete Belohnung, wird seine Erwartung getäuscht und die Verknüpfung von Click und Leckerchen ggf. schwächer. Der Click verliert also an positiver Bedeutung für den Hund. Dieser Effekt ist dabei meistens größer, als die Fehlverknüpfung, die der Hund machen könnte, wenn er „aus Versehen“ geklickt wird. Also gilt: jeder Click ist das Versprechen auf ein Leckerchen: und Versprechen bricht man nicht!

Der Clicker wird benutzt, ohne, dass er vorher auftrainiert wurde

Leider kommt es immer wieder vor, dass Ersthundebesitzern ein Clicker von einer Verkäuferin „aufgeschwatzt“ oder von Freunden empfohlen und erklärt wird. Dabei wird dann von einigen Hundehaltern fälschlicherweise angenommen, der Clicker sei eine natürliche Belohnung oder etwa eine Strafe, die der Hund nicht erlernen muss.

Das ist natürlich Unsinn. Der Clicker ist ein Trainingsgerät, welches dem Hund sehr exakt auftrainiert werden sollte, damit gute Trainingserfolge erkennbar sind. Wie oben beschrieben, wird mithilfe von Futter der Clicker – ein neutraler Reiz – zu einem positiven Reiz. Wer also den Clicker einfach so als Belohnung einsetzt, wird von seinem Hund nicht viel erwarten können.

Falsches Timing

Timing ist bei dem Training von Hunden und für ihren Lernprozess sowieso von immenser Bedeutung. Beim Clickern ist es da nicht anders. Es gibt zwei Arten schlechten Timings: zu frühes und zu spätes Clickern.

Zu spät Clickern Hundehalter häufig, wenn sie nicht ganz bei der Sache sind oder sich vorher nicht genau überlegt haben, ab wann der Hund das richtige Verhalten zeigt: reicht es, wenn er das target anschaut oder muss er es berühren? In den Sekunden, in denen der Halter noch überlegt, hat der Hund sich möglicherweise schon etwas anderem gewidmet und verknüpft dann das verspätete Click-Geräusch mit etwas anderem. Es kommt zu einer Fehlverknüpfung.

Vorbeugen kann man dem durch mehrere Sachen: die Übung, die der Hund bekommt, muss gut durchgeplant und in kleine Schritte unterteilt sein, sodass sich der Hundehalter immer sicher ist, welches Verhalten er clickern muss und welches nicht. Zudem bietet sich an, vor der Arbeit am hund mit einem Menschen „trocken“ zu üben, um etwaige Unklarheiten zu umgehen. Wünschenswert ist, dass das Clickern mehr zu einer reflexartigen Handlung wird, als zu einer bewusst ausgeführten, überdachten Handlung.

Auch zu frühes Clickern kann problematisch sein. Hierbei wird die Übung für den Hund durch das Click beendet, obwohl er noch gar nicht das volle gewünschte Verhalten zeigen konnte. Auch hier können Fehlverknüpfungen entstehen.

Aber was ist denn nun ideales Timing? Generell gilt, dass der Click direkt nach der Ausführung des gewünschten Verhaltens gegeben werden sollte. Ein Zeitrahmen von bis maximal eine Sekunde ist dabei erlaubt, damit der Hund optimal lernen kann.

Mehr zum Thema Clickern:

Weitere Informationen zum Thema Clickern erhalten sie zum Beispiel hier.

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