Eine verhaltenstherapeutische Behandlung bzw. ein Verhaltenstraining kann mit ganz verschiedenen Formen von alternativen oder naturheilkundlichen Heilmethoden begleitet und unterstützt werden. Viele Kunden schätzen gerade einen solchen ganzheitlichen Ansatz und fühlen sich und ihren Hund dadurch rundum gut betreut

Bewährte Begleitmaßnahmen für ganzheitliches Arbeiten

Gerne werden heute homöopathische Globuli, Bach-Blüten und auch Schüßler-Salze therapiebegleitend angewandt. Sie sind nebenwirkungsfrei, kostengünstig und haben sich trotz vieler Kritiker etabliert. Jeder Hundehalter kann sie zuhause anwenden und seine Notfall-Apotheke damit ausstatten.
Aber auch physikalische Methoden wie TTouch, Reiki, Blutegel oder Akupunktur (als Teil der TCM) können bei einem ganzheitlichen Verhaltenstraining zum Einsatz kommen ebenso wie Licht- oder Magnetfeldtherapie. Sie sind allerdings aufwendiger uns müssen in der Regel von einem Fachmann bzw. in einer Praxis durchgeführt werden.

Wann sollte ganzheitlich gearbeitet werden?

Grundsätzlich gilt: Ob alternative Methoden begleitend zu einem klassischen Verhaltenstraining eingesetzt werden, sollte in erster Linie vom Hundebesitzer, also vom Kunden, abhängen, nicht von den Überzeugungen des Trainers. Denn wünscht der Hundebesitzer alternative Therapiebegleitung, so sollte man das akzeptieren und diesen Wunsch ernst nehmen, um eine vertrauensvolle Beziehung zum Kunden aufrecht zu erhalten!
Setzt ein Hundetrainer oder Verhaltenstherapeut selbst gerne und mit Erfolg komplementärmedizinische Therapie-Unterstützung (sprich: alternative Methoden)  ein, so kann er das natürlich dem Kunden vorschlagen, sollte ihn aber nicht dazu überreden.
Ob man als Trainer ganzheitliches Verhaltenstraining einsetzen möchte oder nicht: Die psychologische Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Oft hilft dem Hundehalter der Gedanke, nichts unversucht zu lassen und die Gabe von Globuli oder Tropfen fördert das Gefühl, aktiv an der Therapie beteiligt zu sein. Es weckt Hoffnung und motiviert.

Ganzheitliches Verhaltenstraining – begleitende Therapieverfahren in Kurzform

Akupunktur

Bei der Akupunktur werden nach den Regeln der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ganz bestimmte Stellen am Körper mit Hilfe von Nadelstichen stimuliert. Diese Therapie hat sich vor allem bei der Behandlung von Schmerzen als wirkungsvoll erwiesen, aber auch bei einigen psychischen Problemen. Es gibt ganzheitlich arbeitende Tierärzte, die Akupunktur durchführen können. Mehr dazu (und auch zur ganzheitlichen Therapie im Allgemeinen) können Sie beispielsweise bei der Gesellschaft für ganzheitliche Tiermedizin erfahren.

Bach-Blüten

Bachblüten für HundeBei der Bach-Blüten-Therapie werden Essenzen aus bestimmten Pflanzen eingesetzt. Allerdings spielt hier deren tatsächliche Wirkung im Sinne der Pflanzenheilkunde keine Rolle, ihr Gründer, der Humanmediziner Dr. Edward Bach (1886 – 1936), wählte die eingesetzten Pflanzen vielmehr intuitiv, nach „Schwingungen“ aus. Dr. Bach ging davon aus, dass Krankheiten aus Störungen des seelischen Gleichgewichtes entstehen und diese wollte er heilen bzw. ihnen vorbeugen. Daher sind Bach-Blüten besonders geeignet zur Unterstützung von Verhaltenstherapien. In der Regel werden sie als Tropfen verabreicht. Ihre Wirkung ist wissenschaftlich nicht erwiesen, viele schwören jedoch darauf und haben gute Erfahrungen gemacht.

Blutegel

Die Bluegeltherapie wird oft bei Hunden mit Erkrankungen der Gelenke eingesetzt. Außerdem hilft Sie bei rheumatischen und arthritischen Beschwerden, Entzündungen, Durchblutungsstörungen und auch bei Tinnituserkrankungen. Der Blutegel gibt bei seinem therapeutischen Einsatz eine Reihe von Wirkstoffen (insgesamt bis zu 100)  ab. Die ausleitende Wirkung führt zum Ausschwemmen von Entzündungs- und Giftstoffen. In der Praxis unterliegt der medizinische Blutegel strengen Anforderungen an Qualität und Sicherheit und darf natürlich auch nur einmalig verwendet werden. Durch die beim Biß des Blutegels abgegebenen schmerzlindernden Stoffe wird der Einsatz beim Hund und anderen Tiere in aller Regel ohne Abwehrreaktion akzeptiert. Nach getaner Arbeit fällt der Blutegel selbstständig ab und die Bißwunde blutet beim Tier noch etwas nach. Der sichtbare Heilungseffekt setzt manchmal sofort ein und hält teilweise über Monate hinweg.

Homöopathie

Homöopathie bei HundenDie Homöopathie basiert auf der Heilpflanzenkunde bzw. richtet sich nach den Wirkungen bestimmter Pflanzen. Sie soll vor allem die körpereigene Selbstheilung anregen. Das Prinzip: „Ähnliches mit Ähnlichem Heilen.“ Ein Wirkstoff, der also bei einem Gesunden bestimmte Beschwerden verursacht, wird beim Erkrankten zur Heilung eingesetzt. Beispiel: Zwiebel reizt die Atemwege und wird daher bei Atemwegserkrankungen angewandt. Die Substanzen werden stark verdünnt eingesetzt und in der Regel in Form von Globuli verabreicht. Die Wirksamkeit ist bisher nur für niedrige Potenzen nachgewiesen, doch erzielt die Homöpathie erstaunliche Erfolge. Wichtig ist die Auswahl des passenden Mittels nach eingehender Anamnese.

Lichttherapie

Lichttherapie wird von Heilpraktikern oder auch ganzheitliche arbeitenden Tierärzten in bestimmten Fällen eingesetzt. Bei Hunden und auch Pferden konnte man gute Erfolge erzielen. Spezielle Lampen werden dafür verwendet, und mit unterschiedliche Farben verschiedene Beschwerden behandelt. Grün beispielsweise soll sich bei Unausgeglichenheit und auch begleitend zu schulmedizinschen Krebstherapien positiv auswirken, gelb bei Schockzuständen und violett bei Ängstlichkeit.

Reiki

Reiki beim HundReiki kommt aus Asien und basiert darauf, dass durch eine bestimmte Form des Handauflegens die Energieflüsse im Köper wieder optimiert werden. Es wird heute auch bei Tieren genutzt. Die vierbeinigen Patienten sollen sich entspannen und dadurch beispielsweise ausgeglichener werden. Speziell Ängste können gelindert werden, bei apathischen Tieren kann Reiki auch anregend wirken. Eine Heilwirkung ist naturwissenschaftlich nicht erwiesen, doch dass liebevolle Berührungen jeglicher Art per se einfach gut tun ist unumstritten.

TTouch/TTeam

Bestimmte Berührungen, auch kombiniert mit speziellen gemeinsamen Beschäftigungstechniken, sollen eine vertrauensvolle Basis zum Tier schaffen. Vorteil: Die unterschiedlich TTouches können fast überall und in jeder Situation angewandt werden, wie etwa beruhigend beim Warten in der Tierarztpraxis.  „Lernen wird leicht, Vertrauen und Kooperationsbereitschaft stellen sich ein, Blockaden lösen sich ins Nichts auf. Die Wirkung auf die Gesundheit des Individuums ist sehr positiv.“ Diese Methode wurde von Linda Tellington-Jones entwicklt.